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Auswirkungen und Gefahren für die österreichische Wirtschaft durch russische Spione und Sabotage:
Die österreichische Wirtschaft steht durch russische Spionage und Sabotage potenziell vor erheblichen Risiken, die von Industriespionage bis hin zu Störungen kritischer Infrastruktur reichen. Solche Bedrohungen können finanzielle Verluste verursachen, die Innovationskraft untergraben und die nationale Sicherheit gefährden. Hier sind die Hauptauswirkungen und Gefahren im Überblick:
1. Industriespionage und Geheimnisdiebstahl
• Technologiediebstahl und Verlust von geistigem Eigentum: Russische Spione könnten Informationen über innovative Technologien, Produktionsmethoden und Forschungsdaten stehlen, was den Verlust wettbewerbsentscheidender Innovationen bedeutet. Österreichische Unternehmen in Schlüsselbranchen wie Technologie, Maschinenbau und Chemie könnten dadurch erhebliche Verluste erleiden.
• Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit: Durch das Abgreifen sensibler Informationen können russische Firmen Wettbewerbsvorteile erlangen. Die Kosten für österreichische Unternehmen könnten sich auf viele Millionen Euro belaufen, da sie in Forschung und Entwicklung investieren müssen, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.
2. Sabotage kritischer Infrastruktur
• Gefahr für Energie- und Kommunikationssysteme: Russland könnte versuchen, kritische Infrastrukturen wie Stromnetze, Wasserwerke oder Telekommunikationssysteme in Österreich zu destabilisieren. Dies könnte zu erheblichen Störungen der Versorgung und Kommunikationswege führen, die die gesamte Wirtschaft betreffen.
• Risiko von Cyberangriffen: Sabotageakte könnten über Cyberangriffe auf Unternehmen oder staatliche Institutionen erfolgen. Besonders das Gesundheitswesen, Finanzsysteme und Verkehrsnetze sind hier bedroht, was zum Stillstand oder zu hohen Wiederherstellungskosten führen könnte.
3. Beeinflussung und Manipulation der öffentlichen Meinung
• Desinformationskampagnen: Russische Akteure könnten Desinformationskampagnen einsetzen, um Unsicherheit und Misstrauen gegenüber Unternehmen und staatlichen Institutionen zu säen. Besonders in Krisenzeiten kann dies zu wirtschaftlicher Instabilität führen, da Unternehmen und Investoren durch negative Berichte oder Gerüchte verunsichert werden.
• Störung des Vertrauens in die Wirtschaft: Ein erschüttertes Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität kann Anleger und Unternehmen dazu bringen, Investitionen zurückzuhalten oder das Land zu meiden, was Österreich langfristig wirtschaftlich schwächen könnte.
4. Gefährdung von Unternehmen mit Russland-Verbindungen
• Angriff auf österreichische Unternehmen mit Russland-Geschäft: Unternehmen, die enge wirtschaftliche Beziehungen zu Russland unterhalten, könnten zum Ziel von Spionage werden. Informationen über Verträge, Partnerschaften und finanzielle Transaktionen könnten abgegriffen werden, um politisch genutzt zu werden.
• Rufschädigung und Erpressung: Falls vertrauliche oder belastende Informationen öffentlich werden oder gezielt missbraucht werden, könnten Unternehmen unter Druck gesetzt oder öffentlich in Misskredit gebracht werden.
5. Bedrohung der Finanzbranche
• Spionage in der Bankenwelt: Österreichische Banken, die Verbindungen nach Russland haben, sind besonders gefährdet. Russlands Interesse an Informationen über Finanztransaktionen, Kapitalströme und Investitionsstrategien könnte zu gezielten Angriffen führen, um an strategisch wertvolle Informationen zu gelangen.
• Finanzielle Verluste durch Cyberangriffe: Angriffe auf Bankensysteme könnten durch Datenlecks oder Ausfälle zu hohen Verlusten führen und das Vertrauen in die österreichische Finanzstabilität beeinträchtigen.
6. Beeinflussung politischer Entscheidungsprozesse durch Wirtschaftsspionage
• Gezielte Spionage in wirtschaftsnahen Organisationen: Durch das Ausspionieren von Kammern, Gewerkschaften oder Verbänden können russische Agenten Einblicke in politische und wirtschaftliche Entscheidungsprozesse gewinnen und versuchen, diese zu beeinflussen.
• Zugang zu strategischen Informationen: Wenn politische Entscheidungen, die für die österreichische Wirtschaft von großer Bedeutung sind, durch Spionage manipuliert werden, kann dies zu einer Schwächung der österreichischen Position in internationalen Verhandlungen führen.
7. Vertrauensverlust in die Cybersicherheit österreichischer Unternehmen
• Schwächung der Cybersicherheitsstandards: Werden Sicherheitslücken in Unternehmen bekannt oder wird Österreich als wirtschaftlich anfällig für Spionage und Sabotage angesehen, könnte dies das Vertrauen internationaler Partner und Kunden schwächen.
• Erhöhte Sicherheitskosten: Unternehmen müssen mehr in IT-Sicherheit investieren, um sich gegen Spionage und Sabotage zu schützen. Diese Kosten könnten die Rentabilität senken und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.
8. Verlust an Investitionen und Talent
• Abschreckung ausländischer Investoren: Wiederholte Vorfälle von Spionage und Sabotage könnten Österreich für Investoren weniger attraktiv machen. Internationale Unternehmen könnten ihre Investitionen in andere Länder verlagern, wo das Risiko geringer erscheint.
• Brain Drain durch Sicherheitsbedenken: Hochqualifizierte Talente, die im High-Tech- und Forschungsbereich arbeiten, könnten Österreich verlassen, falls die Sicherheit ihrer Arbeit bedroht ist. Dies könnte die Innovationskraft des Landes stark beeinträchtigen.
Zusammenfassung
Die Bedrohung durch russische Spionage und Sabotage stellt für die österreichische Wirtschaft ein erhebliches Risiko dar. Durch den Diebstahl geistigen Eigentums, gezielte Sabotage von Infrastruktur und Cyberangriffe kann Österreich sowohl finanziellen Schaden als auch einen Vertrauensverlust bei Investoren und Partnern erleiden. Der Schutz gegen solche Gefahren erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Sicherheitsbehörden und internationalen Partnern sowie erhebliche Investitionen in die Cybersicherheit und den Schutz kritischer Infrastruktur.
Verwanzte Hotels - So hat Katar die FIFA ausspioniert
Verwanzte Hotelzimmer
Die Spuren führen vom Zürcher Luxushotel Baur au Lac bis zu Tamim bin Hamad Al Thani, der seit 2013 Emir von Katar und damit faktisch das Staatsoberhaupt ist. Im Rahmen von "Projekt Gnadenlos" gab er damals persönlich die Beschaffung von Anruf- und SMS-Listen mehrerer Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees in Auftrag. GRA-Chef Kevin Chalker reiste derweil im Auftrag von Doha nach Zürich, um dort Hotelzimmer von Journalisten und Exekutivkomitee-Mitgliedern zu verwanzen und heimlich Fotos von Treffen zwischen FIFA-Funktionären und Landesvertretern zu schießen. Hier soll es auch zum Treffen zwischen Chalker und dem katarischen Auftraggeber Ali Al Thawadi gekommen sein. Thawadi ist mittlerweile Stabschef von Emir Al Thani.
Die Ex-Geheimdienstler scheinen sich in der Schweiz wohlzufühlen: Laut SRF-Informationen hatte ein GRA-Mitarbeiter in den Jahren nach der WM-Vergabe seinen permanenten Aufenthaltsort in der Schweiz - und machte sich mit der Spionage für ein fremdes Land auf Schweizer Boden potenziell strafbar.
Quelle: https://www.heute.at/s/verwanzte-hotels-so-hat-katar-die-fifa-ausspioniert-100236416
Chinesische Geheimagenten sollen laut US-Justiz versucht haben, Ermittlungen gegen den Telekommunikationsgiganten Huawei auszuspionieren. US-Justizminister Merrick Garland gab am Montag Ermittlungsverfahren gegen zwei Chinesen wegen Justizbehinderung und Geldwäsche bekannt. He Guochun und Wang Zheng sollen laut Anklageschrift versucht haben, durch Bestechung an Justizunterlagen zu US-Ermittlungen gegen ein "globales Telekommunikationsunternehmen" aus China zu gelangen.
Schmid fühlte sich benutzt, hatte Angst vor Wanzen
Der ehemalige ÖBAG-Chef und Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid, hat seinen früheren engen Weggefährten, Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), aber auch sich selbst vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in mehreren Causen schwer belastet - krone.at berichtete ausführlich. Kurz sei in die Umfrage-Affäre involviert gewesen, die ÖVP habe das Geld und die Strukturen des Finanzministeriums für das Fortkommen der Partei und von Kurz missbraucht. Einige Details aus dem gut 450 Seiten starken Schmid-Aussageprotokoll sorgen nun für besonderes Aufsehen.
Quelle: https://www.krone.at/2835931
Versteckte Kameras in Hotel und AirBnB? Mit diesen Tricks spüren Sie die Winzlinge auf
14.08.2022 07:33Patrick Hannemann
Kameras sind inzwischen so winzig klein, dass sie überall versteckt sein können. Gerade in scheinbar privaten Räumen wird das teilweise dazu genutzt, um Menschen heimlich zu filmen. Doch Sie können mit ein paar Tricks auch die Kameras aufspüren!
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Mit Hotels, AirBnB und Couchsurfing gibt es viele Möglichkeiten, anderswo zu übernachten. Dabei gibt es eine Gefahr, die kaum jemand auf dem Schirm hat: Versteckte Kameras.Diese sind inzwischen so klein und unscheinbar versteckt in anderen Geräten, dass sie nur schwer zu finden sind - vor allem in Schlafräumen und Bädern werden diese eingesetzt, um intime Momente zu filmen. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, die illegalen Spionage-Kameras trotzdem zu entdecken.1. Methode: WLAN scannen
Die Android-App Fing listet alle Geräte auf, die ebenfalls mit demselben WLAN verbunden sind.
Bild: Hersteller
Es gibt versteckte Kameras, die die Videos auf einer großen SD-Karte abspeichern. Der Täter holt diese in Ihrer Abwesenheit ab und überträgt das Material auf seinen Computer. Andere Spionage-Kameras sind für die Stromversorgung und Datenübertragung kabelgebunden.Doch es gibt auch Geräte, die mit dem WLAN verbunden sind und das Videomaterial in Echtzeit an einen Computer streamen. Diese Spionage-Kameras können Sie möglicherweise mit einem WLAN-Scan entdecken. Die App Fing - Netzwerk-Scanner für Android kann Ihnen helfen.- App installieren (Konto ist optional)
- Button "Nach Geräten suchen" antippen
- Liste durchscrollen
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Mit der kostenlosen Android App "Fing - Netzwerk-Scanner" analysieren Sie Ihr WLAN und zeigen alle verbundenen Clients an.
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Methode 2: Verdächtige Geräte untersuchen
Versteckte Kameras passen inzwischen in kleinste Geräte zur Tarnung.
Bild: Screenshots
Unabhängig vom Test per App können Sie mit bloßem Auge schon erste Maßnahmen zur Suche ergreifen. Schließlich könnten sich ja auch Offline-Kameras irgendwo verbergen. Oft werden diese in anderen Geräten als Tarnung verbaut, zum Beispiel in- Rauch- und Bewegungsmeldern
- Ladegeräten für Handys
- Kugelschreibern
- Wetterstationen
- Wanduhren
- Feuerzeugen
- Bilderrahmen
- Lampen
- Spiegeln
Methode 3: Smartphone einsetzen
Die Handy-Kamera erkennt das Infrarot-Signal der Fernbedienung selbst hinter der schwarzen Blende.
Bild: CHIP
Sie brauchen nicht unbedingt spezielle Werkzeuge, um versteckte Kameras zu finden. Auch Ihr Smartphone kann schon Abhilfe schaffen. Spionage-Kameras haben oft ein kleines Infrarot-Lämpchen, dessen Licht mit bloßem Auge nicht zu sehen ist.Doch Ihre Handykamera kann diese erkennen. Dunkeln Sie dazu am besten den Raum ein wenig ab und halten Sie die Kamera auf verdächtige Stellen und Geräte - taucht ein kleines Licht auf, dann gehen Sie näher heran. Sie können diese Methode auch mit der Fernbedienung Ihres TV-Gerätes testen.Auch die Fotofunktion mit Blitz kann helfen, da die kleinen gläsernen Linsen der Spionage-Kameras das Licht stark reflektieren. Allerdings setzt das voraus, dass die Linse nicht hinter einer unauffälligen Blende versteckt ist.Methode 4: Spezialgerät anschaffen
Ob sich die Anschaffung eines RF-Detektors lohnt, müssen Sie selbst entscheiden.
Bild: Screenshots
Es gibt auch spezielle RF-Detektoren, die Spionagekameras aufspüren können. Diese Geräte gibt es schon ab rund 40 Euro. Gehen Sie wie folgt vor:- Alle Geräte vom Stromnetz trennen, die Radiosignale senden könnten, also Küchengeräte, Router, Konsolen, TV, Babyphone.
- Raum absuchen und das Gerät dabei hin und her schwenken.
- Ist ein Knistern oder Piepen zu hören, näher an die Geräuschquelle herangehen. Manche Geräte haben auch einen optischen Indikator.
Versteckte Kameras: Die Gesetzeslage ist eindeutig
Vor allem in Bade- und Schlafzimmern werden Spionage-Kameras versteckt.
Bild: Screenshots
Wenn Sie glauben, dass Spionage-Kameras ein verschwindend geringes Problem sind, dann liegen Sie falsch. Eine US-Umfrage von 2019 ergab zum Beispiel, dass 11 Prozent der AirBnB-Nutzer schon einmal eine versteckte Kamera gefunden haben.Es gibt für verschiedenste Personen zahlreiche Gründe, Kameras zu installieren:- Beweise für Diebstahl und Sachbeschädigung aufzeichnen
- Personen nackt oder bei sexuellen Handlungen filmen
- Ex-Partner ausspionieren
- Erpressung durch kompromittierende Bilder
- selbst Diebstahl begehen, während Gäste abwesend sind
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Versteckte Kamera gefunden: Was Sie nun tun sollten
Wenn Sie die Polizei rufen, dann können Sie womöglich andere potenzielle Opfer schützen.
Bild: fhm / Getty Images
Falls Sie eine versteckte Kamera finden, dann sollten Sie zunächst Beweisfotos anfertigen und informieren Sie die Hotelverwaltung oder den Kundendienst der Plattform, bei der Sie gebucht haben.Ziehen Sie unbedingt die Polizei hinzu, damit die Sache offiziell wird und nicht unter den Teppich gekehrt werden kann. Schließlich steht auf das Vergehen laut § 201a StGB eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren!Ein wichtiger Tipp zum Schluss: Auch Ihre eigene Webcam am Laptop kann von Hackern missbraucht werden, um Sie zu beobachten. Schließen Sie daher immer den Kamera-Schutz oder kleben Sie die Linse zu. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet dafür sogar kostenlose Sticker an.Patrick Hannemann
Redakteur
Das Risiko ist nicht zu unterschätzen
Die meisten Opfer wissen nicht einmal, dass sie gefilmt wurden. Doch gerade in vermeintlich privaten, geschützten Räumen ist das durchaus möglich. Was dann mit den Aufnahmen passieren kann, zeigt eine Reportage von STRG_F auf YouTube sehr eindrücklich - in erster Linie sind Frauen von diesem Problem betroffen. Das größte Problem dabei: Solche Spanner-Videos aufzunehmen und zu verbreiten, wird in Deutschland bislang nicht als Sexualstraftat gewertet.
Quelle: https://www.chip.de/news/Versteckte-Kameras-in-Hotel-und-AirBnB-Mit-diesen-Tricks-spueren-Sie-die-Winzlinge-auf_184385138.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DEÜberwachung
Andreas Proschofsky 24. Juni 2022
Staatliche Spionage? Google deckt Angriffe mit italienischer Spyware gegen Android und iPhones auf
Der Vorfall erinnert an die NSO Group und deren Spionagesoftware Pegasus. Auch RCS Labs soll staatliche Kunden haben, Verbindungen gibt es zum umstrittenen "Hacking Team"Mit der eigenen Spionagesoftware Pegasus hat die israelische Firma NSO Group in den vergangenen Jahren für einiges Aufsehen gesorgt, wurde diese doch für allerlei ziemlich umstrittene Aktivitäten eingesetzt. So soll sie etwa gegen Oppositionelle in Spanien oder auch Polen zum Einsatz gekommen sein. Der Verkauf an autoritäre Regime, die sie dann gegen Journalistinnen und Menschenrechtsaktivisten zum Einsatz bringen, ist ebenfalls wohldokumentiert.
Eindeutige Hinweise
Ein aktueller Bericht erinnert nun daran, dass NSO bei weitem nicht der einzige Akteur in der Welt der kommerziellen Spyware ist. In einem Blogposting spürt Googles Threat Analysis Group (TAG) einer aktuellen Spionagekampagne unter Nutzung der Software der italienischen Firma RCS Labs nach. Diese hatte sowohl Android- als auch Apple-Smartphones zum Ziel - in diesem Fall in Italien und Kasachstan. Vor allem aber: Die Fakten legen eine staatliche Involvierung nahe.
Diese Einschätzung ergibt sich aus dem Ablauf eines solchen Angriffs. Den Opfern wurde laut der TAG zunächst ein Link zugeschickt, der sie zur Installation der Spionagesoftware verleiten sollte. So weit, so gewöhnlich, interessant ist aber, was davor passierte. Zum Teil scheint den Zielpersonen nämlich zunächst gezielt die Mobilfunkverbindung deaktiviert worden zu sein. Darauf folgte dann eine SMS, die auf eine App verwies, mit der sich angeblich der Netzzugriff wiederherstellen ließ. Das funktionierte zwar auch, parallel dazu fingen sich die Betroffenen damit aber natürlich die Spyware ein.
Zusammenspiel
Der Schluss, den Google daraus zieht, ist nicht ganz überraschend. Offenbar haben hier die Mobilfunkanbieter - wohl auf staatliche Anordnung - mit den Angreifern zusammengearbeitet. Wo das nicht möglich war, wurde versucht, die Opfer mittels gefälschter Messaging-Apps hereinzulegen.
Einmal auf dem Smartphone, tarnte sich die Spyware konsequenterweise dann als Provider-App, also in einem Fall etwa als "My Vodafone". Interessant ist auch, dass die Installation dieser App auf einem iPhone überhaupt so einfach funktioniert, immerhin verbietet Apple ja eigentlich das "Sideloading", also das Einrichten von Apps jenseits des eigenen Stores. In diesem Fall scheint RCS Labs sich aber erfolgreich ein eigentlich für interne Unternehmens-Apps gedachtes Zertifikat aus Apples Enterprise Developer Program besorgt zu haben, mit dem die Installation ermöglicht wurde.
Im Fall von Android soll die App sich als Samsung-Programm getarnt haben, wie eine ausführliche technische Analyse des ebenfalls bei Google angesiedelten Project Zero ausführt. Dort ist erwähntes Sideloading generell möglich, auch wenn die Nutzer dafür zunächst allerlei Sicherheitssperren deaktivieren müssen.
Spionagewerk
Auf beiden Systemen holte sich die Spyware dann allerlei Berechtigungen ein, um die eigene Spionagetätigkeit entfalten zu können. RCS Labs wirbt dabei selbst damit, dass die eigene Software eine Art Totalüberwachung eines damit befallenen Geräts ermögliche, also etwa Sprache, Standort oder auch andere Daten erfassen kann.
Zumindest unter iOS wurden allerlei Sicherheitslücken genutzt, um die Beschränkungen des Systems auszuhebeln. Bei zweien davon soll es sich zum Zeitpunkt der Entdeckung um sogenannte "Zero Days" gehandelt haben, also Lücken, von denen der Systemhersteller - in dem Fall also Apple - zu dem Zeitpunkt noch nichts wusste. Unter Android wurden ebenfalls Möglichkeiten für das Nachladen von Schadcode gefunden, dabei erwischt wurde die Spionagesoftware aber nicht.
Reaktion
All die erwähnten Lücken wurden mittlerweile von Apple geschlossen, das genutzte Enterprise-Developer-Zertifikat entzogen. Bei Google selbst versichert man, dass diese Attacken mittlerweile mithilfe des auf praktisch allen Android-Geräten zu findenden Google Play Protect aufgespürt werden, zudem seien alle Betroffenen über die Vorgänge informiert worden.
Gleichzeitig braucht man sich auch keinen Illusionen hinzugeben, ist doch davon auszugehen, dass RCS Labs längst eine neuere Version der Spyware mit frischen Exploits hat, die nicht entdeckt wird - ähnlich wie es bei kommerziellen Angeboten von NSO und Co der Fall ist.
Erste Spuren
Bereits in der Vorwoche hatte die Sicherheitsfirma Lookout vor Angriffen auf Android-Smartphones gewarnt, hinter denen der kasachische Staat stehen soll. Die dort genutzte Spyware soll ebenfalls von RCS Labs stammen, Lookout hat ihr den Namen "Hermit" verpasst, es ist davon auszugehen, dass es um dasselbe Stück Spyware geht.
RCS Labs sieht kein Problem
Die in Mailand ansässige Firma RCS Labs wirbt auf der eigenen Webseite damit, dass die eigene Software dazu benutzt wird, alleine in Europa täglich rund 10.000 Ziele auszuspionieren. Allerdings betont man dabei, dass es hier um "rechtmäßige Überwachung" in Zusammenarbeit mit Polizeibehörden gehe. Sollte die Software für andere Aktivitäten genutzt worden sein, verurteile man das, heißt es gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Interessant dürfte auch der Hintergrund von RCS Labs sein, zeigen sich doch dabei gewisse Verbindungen zu einer der umstrittensten europäischen Hackergruppen der vergangenen Jahre: dem auf Staatstrojaner spezialisierten "Hacking Team", das nach zahlreichen Skandalen und der unfreiwilligen Veröffentlichung belastender bis peinlicher interner Dokumente zunächst in der Versenkung verschwand und dann vor zwei Jahren endgültig den Betrieb einstellte.
Sowohl die italienischen als auch die kasachischen Behörden wollen sich zu den Vorgängen bisher nicht äußern.
Positionswechsel
Bei Google argumentiert man für die Öffentlichungmachung dieser Aktivitäten mit dem Hinweis darauf, dass solche Firmen ein Risiko für das gesamte Internet darstellten. Einerseits werde entsprechende Software - wie zahlreich dokumentiert - laufend gegen Regimekritiker und Oppositionelle eingesetzt und sei somit mit demokratischen Werten nicht vereinbar. Zudem gefährde das Geheimhalten von Sicherheitslücken für solche Aktivitäten alle Smartphone-User, da dies anderen Angreifern ebenfalls länger Zeit für ihre Attacken gebe.
Gleichzeitig betont der Softwarehersteller aber, dass RCS Labs ebenso wie die NSO Group nur eines von vielen in diesem Bereich aktiven Unternehmen sei. Die TAG beobachte derzeit mehr als 30 Firmen, die entsprechende Überwachungsdienste an Regierungen verkaufen. (Andreas Proschofsky, 24.6.2022)
In Genf sind im US-Konsulat drei Fälle des "Havanna-Syndroms" aufgetreten. Der Verdacht: Angriff mit gerichteter, gepulster Radiofrequenz-Energie.
"Stehen US-Diplomaten unter heimlicher Attacke?", fragen sich US-Medien. Zu Recht. Seit 2016 sind bis dato weltweit mindestens 200 Fälle des "Havanna-Syndroms" aufgetreten - fast ausschließlich bei Vertretenden und Mitarbeitenden der amerikanischen Diplomatie, der CIA, des Außenministeriums und des Pentagons.
Erst letzten August musste die Reise von US-Vizepräsidentin Kamala Harris nach Vietnam verschoben werden, nachdem zwei Beamte der US-Botschaft in Hanoi erkrankt waren. In Serbien, Österreich und Indien tauchten im letzten Jahr ebenfalls Fälle auf.
Jetzt ist auch die Schweiz betroffen. So sind in Genf mindestens drei US-Staatsbürger im Konsulat der Vereinigten Staaten Opfer der mysteriösen Krankheit geworden. Auch in Paris meldet die US-Botschaft einen Fall.
Gerichtete, gepulste Radiofrequenz-Energie"
Das State Department bestätigte den "anormalen Gesundheitsvorfall" gegenüber "20 Minuten" und verwies auf ein Statement von Außenminister Antony Blinken vom letzten November: "Die Regierung fokussiert unverwandt darauf, diesen Vorfällen auf den Grund zu gehen, seit sie vor mehr als fünf Jahren erstmals von Diplomaten in der US-Botschaft in Havanna gemeldet wurden und die zu schweren körperlichen und physiologischen Schäden führen."
Der wahrscheinlichste Verursacher dieser "Schäden" - sie reichen von Kopfschmerzen über Hör- und Gleichgewichtsverlust bis zu Hirnschäden - sind Strahlen einer "gerichteten, gepulsten Radiofrequenz (RF)-Energie". Zu diesem Schluss kam zuletzt ein vom US-Außenministerium beauftragtes Gremium im Dezember. Bereits 2018 war eine andere Untersuchung zu einem ähnlichen Schluss gekommen.
Quelle:https://www.heute.at/s/strahlenangriff-in-genf-steckt-putin-dahinter-100184451
Internes Dokument verrät, welche Daten das FBI von welchem Messenger erhält
US-Bundesbehörde hat offenbar auf dem Rechtsweg teilweisen Zugriff auf Inhalte bei iMessage und Whatsapp. Bei anderen Messengern variiert die Zahl der Metadaten stark
Andreas Proschofsky1. Dezember 2021, 19:00
Welcher ist der sicherste Messenger? Eine Frage, die nicht ganz so einfach zu beantworten ist, wie es zunächst klingen mag. Denn während viele Anbieter mittlerweile Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für die eigentlichen Konversationen verwenden, fallen doch zusätzlich allerlei Metadaten an, die ebenfalls viel verraten. Doch auch bei den Inhalten selbst ist der Schutz nicht immer so stark, wie es die User erwarten würden.
Perspektivenwechsel
Um herauszufinden, welche Defizite hier bloß theoretischer Natur sind und welche echte Schwachstellen darstellen, lohnt ein Blick auf die andere Seite. Also zu jenen, die alles daransetzen, möglichst viele Informationen über private Chats zu erhalten.
17.11.2021, 11:49
Trojaner tarnt sich auf Handys als sichere Chat-App
Statt sicherer Kommunikation erreicht man mit dem Messenger Sosafe das Gegenteil. Der Trojaner kann Chats mitlesen, User verfolgen und sie aufnehmen.
US-Geheimdienst soll Booking.com gehackt haben
12.11.2021
Ein neues Buch enthüllt, dass Reisedaten gestohlen wurden und Booking.com den Vorfall nicht öffentlich bekannt gab.
2016 soll ein Hacker bzw. eine Hackerin im Auftrag eines US-Geheimdienstes das Urlaubsbuchungsportal Booking.com geknackt und Buchungsdaten gestohlen haben. Dies enthüllt nun ein neues Buch, das drei Journalisten der niederländischen Zeitung NRC herausgebracht haben. Booking.com soll den Cyberangriff entdeckt, aber niemals gemeldet haben.
Quelle:https://futurezone.at/digital-life/us-geheimdienst-soll-bookingcom-gehackt-haben/401803288
Aufhebung der Immunität von Vorarlbergs SPÖ-Klubobmann in Abhöraffäre beantragt
Die Staatsanwaltschaft will gegen Thomas Hopfner vorgehen. Sein telefonischer Streit mit dem Bregenzer Bürgermeister soll ohne dessen Wissen aufgezeichnet worden sein
Quelle
20.07.2021 HEUTE ZEITUNG
So kann die "mächtigste Abhörwaffe" heimlich filmen
Das Tool mit dem Namen Pegasus verwandelt Handys in Abhörgeräte. Die Software ist auf Tausenden iPhones und Android-Geräten weltweit installiert.
Präsidenten und Präsidentinnen, Diplomaten und Diplomatinnen, Journalisten und Journalistinnen: Sie alle wurden mit der Software einer israelischen Firma abgehört. Betroffen sind laut jüngsten Enthüllungen von "New York Times", "Guardian" und weiteren Medien weltweit Tausende Personen, die mit einem Tool namens Pegasus ausspioniert wurden. Die Schadsoftware wurde von Regierungen, Behörden und Geheimdiensten eingesetzt. Entwickelt wurde sie von der Firma NSO Group mit Sitz in Israel.
Allerdings ist das Tool nicht für die Massenüberwachung gedacht. Pegasus wird gezielt eingesetzt, um damit einzelne Personen zu belauschen. Seit 2016 sind mit Pegasus laut den Medienberichten rund 50.000 Handys abgehört worden. Dies zeigt ein Datensatz, der den Journalisten und Journalistinnen vorliegt. Die involvierten Medien wollen in den nächsten Tagen die Namen der betroffenen Personen nennen. Doch wie kommt die Spyware überhaupt auf die Handys - und was ist mit dem Tool alles möglich?
Mächtigste Abhörwaffe
Pegasus kann entweder über Schwachstellen in beliebten Apps oder via manipulierten Links installiert werden, die die Zielperson öffnet. "Wenn mit Pegasus zum Beispiel ein iPhone gehackt wird, erhalten die Angreifer sogenannte Root-Rechte. Damit können sie mehr tun, als die Besitzerin oder der Besitzer des Gerätes", erklärt Claudio Guarnieri vom Amnesty International Security Lab, der an der Recherche beteiligt war, im "Guardian".
Denn hat sich das Tool erst einmal auf dem Handy eingenistet, wird das digitale Leben komplett durchleuchtet: Chats, Kontakte, Anruflisten, Kalender, E-Mails, Internet-Verlauf - alles kann abgegriffen werden. Weiter kann Pegasus mit dem infizierten Handy heimlich filmen oder das Mikrofon unbemerkt einstellen und so Telefonate aufzeichnen. Kurz: Pegasus ist das mächtigste Abhör-Tool, das je entwickelt wurde, heißt es im "Guardian".
Quelle
https://www.heute.at/s/so-kann-die-maechtigste-abhoerwaffe-heimlich-filmen-100153370
Cyberkriminalität
App geknackt: Weltweiter Schlag gegen organisierte Kriminalität
Ein schwerer Schlag gegen die organisierte Kriminalität sei gelungen, behauptet der australische Premierminister Scott Morrison
Quelle
zackzack.at
Geheime Tonaufnahme
Das System Pilnacek
Sebastian Kurz nimmt sich jetzt persönlich die WKStA vor. Während sich der Kanzler in die Arbeit der Justizministerin einmischt, platzt rund um Sektionschef Pilnacek die nächste Bombe: Eine Tonaufnahme zeigt, wie Druck auf Staatsanwälte ausgeübt wird, die einen mächtigen Banker verhaften wollten.
Wien, 07. Februar 2020 / Es ist der 17. Dezember 2014, kurz vor Weihnachten. Im Justizministerium (BMJ) findet eine brisante Sitzung statt. Gut zwei Monate zuvor waren Staatsanwälte, die in der Causa Meinl ermitteln, und hochrangige Vertreter der Justiz, allen voran Sektionschef Christian Pilnacek, bei einer Dienstbesprechung aneinandergeraten. Dabei fiel laut Staatsanwälten ein Satz, der Pilnacek höchst unangenehm ist. Er soll nun aus dem Protokoll gestrichen werden, weil er nie gesagt worden sei. Doch die Staatsanwälte haben ihn gehört.
Sollte hier eine Weisung verschwinden?
Das Klima der Angst und des gegenseitigen Misstrauens war so groß, dass eine beteiligte Person eine Tonaufnahme von der Besprechung anfertigte. Sie enthält brisante Details über das "System Pilnacek".
Ermittler wollen Meinl-Banker Weinzierl verhaften...
Oktober 2014. Was ist passiert? Die Staatsanwaltschaft Wien will mit dem beschuldigten Bankmanager Peter Weinzierl die Schlüsselperson des Meinl-Skandals verhaften lassen. Sie sieht Verdunkelungs- und Fluchtgefahr durch eine mögliche Vernichtung von belastenden Daten durch Weinzierl. Außerdem hat Weinzierl ein großes Vermögen ins Ausland geschafft und war selbst ins Ausland gezogen. Gründe, die nach Meinung der ermittelnden Staatsanwälte die Verhängung der U-Haft unbedingt notwendig machen.
...dürfen abernicht
https://zackzack.at/2020/02/07/geheime-tonaufnahme-das-system-pilnacek/
Netzpolitik
Nicht nur Strache: Wieso jeder in Hotels nach versteckten Kameras suchen sollte
Spionagegadgets sind billig und einfach erhältlich. Fälle von heimlicher Überwachung wurden nicht nur in Ibiza bekannt.
Einst ein aufgelegtes Szenario für dystopische Bücher und Filme, heute eine begründete Sorge. Sich vor versteckten Aufnahmegeräten in Reiseunterkünften zu fürchten, sollte man nicht länger als Paranoia abstempeln, sondern eher als gesunde Angst verstehen.
Das schreibt Suzanne Kelleher bei Forbes. Ihre Empfehlung - nicht nur an per Videobeweis zum Rücktritt gezwungene Politiker wie HC Strache: Man sollte das eigene Hotelzimmer, Ferienwohnung und andere Räumlichkeiten sicherheitshalber nach Kameras absuchen.
In Südkorea sind versteckte Kameras zu einer wahren Plage geworden. Foto: AFPIhre Begründungen dafür sind durchaus nachvollziehbar. In der jüngeren Vergangenheit wurden einige Fälle bekannt. Sie erstrecken sich von amerikanischen Airbnb-Unterkünften über australische, indische und chinesische Hotels bis nach Südkorea, wo eine Bande in zahlreiche Hotelzimmer vernetzte Aufnahmegeräte eingeschmuggelt und gegen Entgelt Livestreams zur Verfügung gestellt hatte.
"Spycam"-Plage in Korea
In dem ostasiatischen Land hat sich das "Spycam"-Phänomen zu einem fast epidemieartigen Problem entwickelt. Alleine 2017 landeten mehr als 6.400 Fälle bei den Behörden, was fast eine Verdreifachung binnen fünf Jahren darstellt. 2018 gingen in der Hauptstadt Seoul tausende Frauen auf die Straße, um die Regierung unter dem Slogan "My Life Is Not Your Porn" ("Mein Leben ist nicht euer Porno") zu Maßnahmen aufzurufen. Die Stadtverwaltung lässt seitdem immer wieder eigene Teams patroullieren, die öffentliche Toiletten auf versteckte Kameras prüfen.
Im Internet werden Spionagegadgets aller Art verkauft. Kameras und Mikrofone finden sich mittlerweile in einer Vielzahl scheinbar harmloser Gegenstände: USB-Ladegeräte, elektrische Zahnbürsten, Kugelschreiber, Bilderrahmen und Lichtschalter sind nur der Anfang. Auch nur die Kameras selbst, deren Linse kaum größer als ein Stecknadelkopf, können billig erworben werden. Dazu muss man nicht mehr auf Plattformen wie Aliexpress aus Fernost bestellen. Mittlerweile findet man derlei Ware auch bei Onlineshops wie Amazon und eBay.
Geräte werden immer mächtiger
Die kleinste Kamera, die der Sicherheitsexperte Randy Andrews je gesehen hat, war in den Kopf einer Kreuzschlitz-Schraube eingebettet und ohne ganz genauem Hinsehen nicht erkennbar. Die Geräte werden nicht nur kleiner, sondern auch vernetzter. Mittlerweile müssen die Kameras nicht einmal mehr ausgebaut werden, um die eingesteckte SD-Karte auszuwerten, sondern sie lassen sich mit einem WLAN-Netzwerk verbinden und können ihre Aufnahmen automatisiert in die Cloud hochladen oder gar streamen. Die Einrichtung sei heutzutage noch dazu ein Kinderspiel, so Andrews.
Klein, vernetzt, billig - "Spycams" lassen sich mittlerweile einfach bei Amazon und Co bestellen. Screenshot: Amazon.deLegal installiert sind die Überwachungsgeräte freilich nicht. Hotels ist etwa, sowohl nach amerikanischem, als auch nach heimischem Recht untersagt, Zimmer mit Kameras zu bestücken. Und auch in der Privatvermietung kommt man nicht nur in potenziellen Konflikt mit dem Gesetzgeber, sondern auch den Richtlinien von Plattformen wie Airbnb, die Kameras in Gästeräumen explizit verbieten.
Wie und wo man nach versteckten Kameras sucht
Wer seine Hotelzimmer oder spanische Fincas auf Überwachungsequipment prüfen möchte, kann sich digitale Hilfe holen. Andrews hat aber auch ein paar Tipps für die manuelle Suche auf Lager. Steht etwa ein Wecker neben dem Bett, sollte man diesen nach einem SD-Karten-Steckplatz absuchen. Besonderes Augenmerk verdient auch der Rauchmelder, bei dem ein kleiner schwarzer Punkt auf der Unterseite auf eine Kamera hindeuten könnte.
Aufmerksam sein sollte man auch bei Geräten, die deplatziert wirken. Steckt in der Steckdose ein Handyladegerät, wenn man ein Hotelzimmer bezieht, sollte das stutzig machen. Denn Hotelpersonal sucht Zimmer normalerweise nach "Hinterlassenschaften" der Vorbesucher ab und entfernt diese, während der Raum für den nächsten Gast vorbereitet wird. "Man muss nicht übertrieben paranoid sein", sagt der Sicherheitsfachmann. "Man sollte bloß etwas aufmerksamer auf seine Umgebung schauen." (gpi, 02.02.2020)
Quelle
14.01.2020 13:02 | Nachrichten > Welt
Vor neuem Job bei AUA
Frau (23) in Wohnung von Stalker brutal erstochen
Frau (23) in Wohnung von Stalker brutal erstochen | krone.at
Tragisches Ende eines jungen Lebens: Weil sie die Liebe eines zehn Jahre älteren Ex-Kollegen verschmähte, ist die 23 Jahre alte Sophie N. von dem Mann, der sie jahrelang gestalkt hatte, in ihrer Wohnung in Hannover brutal erstochen worden. Im Februar hätte die junge Frau ihren neuen Job als Stewardess bei den Austrian Airlines antreten sollen ...
Die blutüberströmte Leiche von Sophie N. war am vergangenen Samstag in ihrer Wohnung in Hannover entdeckt worden. Die Frau, bei der sie
in Untermiete lebte, machte die schreckliche Entdeckung in den Abendstunden und alarmierte umgehend die Polizei. Am Sonntag stellte sich
dann der 34-jährige Patrick S. in Dessau der Polizei und gestand, die junge Frau getötet zu haben.
Frau (23) in Wohnung von Stalker brutal erstochen | krone.at
Wie sich herausstellte, kannten einander Täter und Opfer schon länger, beide stammen aus Dessau. Patrick S. sei sogar schon bei der Frau zu Hause gewesen, wie die "Bild"-Zeitung am Dienstag berichtete. "Als Sophie eine Lehre zur Reiseverkehrskauffrau absolvierte, jobbte sie vor zwei Jahren nebenbei bei H&M in Dessau. Dort lernte sie Patrick kennen", erinnert sich Sophies Mutter Christina N. Doch während er sich in sie verliebte, mochte sie ihn nur als guten Freund. "Als Partner war er ihr aber zu alt", so die Mutter.
Verschmähter reiste Sophie heimlich bis Barcelona nach
Frau (23) in Wohnung von Stalker brutal erstochen | krone.at
Doch Patrick S. wollte sich damit offensichtlich nicht abAnden. Als Sophie N. 2018 für ein Auslandspraktikum für sechs Monate nach Barcelona ging, reiste er ihr den Angaben der Mutter zufolge heimlich nach: "Er hatte sich in ein Hostel einquartiert und Sophie überrascht. Dort sagte sie ihm erneut, dass aus ihnen beiden kein Paar werden wird." Daraufhin reiste er ab. Seitdem soll Patrick S. ihr immer wieder nachgestellt haben.
Frau (23) in Wohnung von Stalker brutal erstochen | krone.at
Am vergangenen Samstag tauchte Patrick S. dann in der Wohnung der Frau in Hannover auf. "An diesem Wochenende war Sophies Vermieterin leider in Amsterdam, sonst wäre es vielleicht gar nicht zu diesem Verbrechen gekommen", so die trauernde Mutter. Der Stalker soll über den Balkon in die Wohnung, die sich im Erdgeschoß beAndet, eingestiegen sein. Die Polizei fand Einbruchsspuren. Dort soll er der 23- Jährigen aufgelauert und sie erstochen haben - mit einem Stich in den Hals.
Laut "Bild"-Informationen hätte Sophie N., die bis zur Pleite im Vorjahr als Reisebegleiterin bei Thomas Cook gearbeitet hatte, im Februar als
Stewardess bei der AUA anfangen sollen. Doch den neuen Job sollte sie nicht mehr antreten ...
Quelle
Kronen Zeitung
30.12.2019 06:03 | Bundesländer > Wien
In Wiener Lokal
Abwerbeversuch: DAÖ-Mann tappt in Tonband-Falle
Tonband- und Filmfallen in der Politik sind offenbar in Mode. Ein Vertrauter des von der Wiener FPÖ abgespaltenen Landtagsabgeordneten Karl Baron wurde bei einem Abwerbegespräch heimlich aufgenommen. Der nächste Aufreger nach den SMS von Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache an Freiheitliche, doch zur neuen "Allianz für Österreich" zu wechseln.
Die Falle schnappte in einem Wiener Lokal zu. Ein für den abgesetzten Präsidenten der Freiheitlichen Wirtschaft in die Landesinnung der Kammer nachrückender Vertrauter wollte offenbar einen den Blauen nahestehenden Unternehmer dazu überreden, die Seiten zu wechseln. Der "Krone" liegt die Tonbandaufnahme vor, in der der neue DAÖ-"Spieler" auch damit prahlt, Intimus das verstorbenen FPÖ-Chefs Jörg Haider gewesen zu sein.
"Bitte melde dich!"
Erst kürzlich hatte ja der gestürzte freiheitliche Frontmann Strache mit SMS an FPÖ-Gemeinderäte für Aufregung gesorgt.
Der Inhalt: "Wir wollen ab 7.1. mit dir reden." Wortwörtlich heißt es
als Druckmittel: "Wer jetzt dabei ist, ist fix dabei." Flehentliche
Schlussworte: "Bitte melde dich!"
Wirbel gab es jüngst auch um ein "Tonband-Gate" innerhalb der SPÖ: Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch war heimlich aufgenommen worden. Mal sehen, wer als Nächster in eine Falle tappt.
Christoph Budin, Kronen Zeitung
Quelle
Kronen Zeitung 22.12.2019
Geheimer Mitschnitt
In der SPÖ fallen jetzt die letzten Hemmungen
Die SPÖ will sich wieder auf Inhalte konzentrieren und sich nicht nur mit sich selbst beschäftigen. Allein, es gelingt nicht. Die Genossen hören sich intern ab, der geheime Mitschnitt wurde den Medien zugespielt. Die Partei prüft nun rechtliche Schritte, sowohl gegen die eigenen Reihen als auch gegen den ORF.
Am 26. November lud die SPÖ zu einer Betriebsversammlung, um dort zu verkünden, dass bis zu 27 Mitarbeiter aus der Parteizentrale gekündigt werden müssen. Die Stimmung war entsprechend aufgeheizt - zwischen wütend, besorgt und verständnislos. Wie nun bekannt wurde, hat jemand die Gespräche auch aufgenommen. In der "ZIB 2" am Freitag wurde SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner mit den Aufnahmen konfrontiert. Zu hören ist Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch, der in mehr als deutlichen Worten über die Finanzmisere der Partei spricht.
"Die letzten Hemmungen fallen"
Das Gesagte ist nicht
der Skandal an der Sache, sehr wohl aber, dass sich die Genossen nun
schon intern abhören. Das sagt alles über den Zustand der Partei.
Insider sind darüber nicht einmal besonders überrascht. "Es brechen alle
Dämme, die letzten Hemmungen fallen. Man merkt, wie tief die Gräben
mittlerweile sind, das ist ein klares Sittenbild", ist aus roten Kreisen
zu vernehmen.
Gericht muss feststellen, ob höhergradiges Interesse vorliegt
Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch kündigte im Gespräch mit der "Krone" Konsequenzen bis hin zu einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft an
- gegen die "Person mit hohem Zerstörungspotenzial", aber auch gegen
den ORF, der das Material, so meint die SPÖ, nicht hätte senden dürfen.
Medienanwältin Maria Windhager stellt dazu via Twitter klar: "Heimliche Tonaufnahmen dürfen/sollten nur dann veröffentlicht werden, wenn es einem höhergradigen Interesse dient." Ein solches muss das Gericht feststellen.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
Quelle
OE24 21.Dezember 2019
Roter General Deutsch abgehört
Lausch-Angriff auf Zentrale schockt SPÖ
Die SPÖ wird kurz vor Weihnachten von einem Abhör-Skandal erschüttert.
Wien. Zuerst die Wahlniederlage, dann SPÖ-interne Kündigungen - und jetzt das: Tage vor Weihnachten ist die SPÖ von einem Abhörskandal erschüttert. Die ORF-ZiB 2 sendete Freitagabend einen Tonbandmitschnitt jener brisanten Betriebsversammlung in der SPÖ-Zentrale, bei der die finanziellen Einschnitte für die Bundespartei verkündet wurden.
Dramatische Schilderung. Konkret zu hören war SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch, der - vor dem inzwischen beschlossenen Sanierungsplan - die Schieflage der SPÖ mehr oder weniger drastisch schilderte. So sagte Deutsch unter anderem, dass sich die SPÖ im Jahr 2020 keinen Wahlkampf mehr leisten könne (siehe rechts oben). Nichts Brisantes - allerdings: Dass die Aufnahme gemacht und weitergespielt wurde, zeichnet ein dramatisches Bild der Situation, in der die Partei derzeit steckt.
In der SPÖ ist jetzt jedenfalls Feuer am Dach: In ÖSTERREICH kündigt Deutsch rechtliche Schritte sowohl gegen den oder die Urheber der Aufnahmen an, also auch gegen den ORF selbst.
Gesetz ist klar: Es droht bis zu einem Jahr Haft
Denn: Geheime Aufnahmen dürfen nur dann gespielt werden, wenn es einem "höhergradigen Interesse" dient. "Dies kann ich in diesem Fall nicht erkennen", twitterte Medienanwältin Maria Windhager am Samstag. Die Strafen sind jedenfalls gesalzen: 720 Tagsätze bzw. sogar bis zu einem Jahr Haft.
ORF-Reporter verteidigt sich. ZiB 2-Moderator Martin Thür, der Rendi-Wagner mit dem Mitschnitt live konfrontiert hatte, argumentiert aber genau so: Das Senden des Bandes sei ebenso im öffentlichen Interesse gelegen wie seinerzeit die Veröffentlichung des Ibiza-Videos - eine Ansicht, die - siehe oben - Experten nicht teilen.
Fakt ist: Auch wenn Deutsch mit seinen Anzeigen durchkommt - die SPÖ kommt definitiv nicht zur Ruhe. Erst für vergangenen Mittwoch war ein sogenannter "Putschstand" angekündigt worden, also eine Demo, die offenbar zum Sturz der Parteispitze mit Rendi-Wagner und Deutsch führen sollte. Dringlichste Forderung war eine Sonderpartei, auf dem nicht nur eine neue Programmatik, sondern auch eine neue Parteispitze gewählt werden sollte. Stunden davor gaben die Rebellen auf - es habe massive Repression gegeben.
Was Deutsch bestreitet: Er sieht die Gegner der SPÖ-Spitze vielmehr außerhalb der Partei: "Da wird eine Menge Dirty Campaigning von außen hereingetragen."
Deutsch: »Rechtliche Schritte auch gegen ORF«
ÖSTERREICH: Ein Lauschangriff auf eine Betriebsversammlung in der SPÖ-Zentrale? Was ist da passiert?
Christian Deutsch: Das ist wirklich ein unglaublicher, bisher beispielloser Vorgang. Die Vertraulichkeit solcher Veranstaltungen hat ja Sinn, es geht um den Schutz der Betroffenen. Es haben rund 100 Personen daran teilgenommen, die ja auch ihre Sorgen und Ängste artikuliert haben.
ÖSTERREICH: Was tun Sie jetzt konkret?
Deutsch: Wir lassen von unseren Anwälten rechtliche Schritte bis hin zu Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft prüfen. Die Aufzeichnung und Weitergabe sowie der Missbrauch von Tonaufnahmen ist strafbar.
ÖSTERREICH: Der ORF hat den Mitschnitt jetzt auch noch gesendet ...
Deutsch: ... ja, auch für den ORF gelten die Gesetze.
ÖSTERREICH: Jetzt sagen Sie ja nichts Verfängliches. Warum sind Sie so empört?
Deutsch: Nochmals: Es geht um die Privatsphäre der Mitarbeiter. Ihr Schutz ist mir sehr wichtig.
ÖSTERREICH: Ist das nicht ein Desaster für die SPÖ und ein Zeichen, dass da jeder gegen jeden intrigiert?
Deutsch: Nein. Bei der Veranstaltung waren ja mehr als 100 Personen - aufgenommen hat das Ganze eine Person. Und vor dieser muss ich die anderen 99 schützen.
ÖSTERREICH: Auf Twitter hat wer geschrieben: Angesichts solcher
Intrigen soll es Parteichefin Pamela Rendi-Wagner bei ihrer Partei
einfach hinschmeißen. Eine Option?
Deutsch: Das ist ein völliger Blödsinn. Sie bleibt.
G. SchröderKurier 26.01.2018
Wanzen im Ministerbüro: Der Beginn einer Staatsaffäre?
Der Wanzenfund im Vizekanzleramt wirft viele Fragen auf. Noch ist unklar, wann die Spionage startete - und wer das Ziel war: das hätte nämlich schon Thomas Drozda sein können. Die SPÖ kritisiert darum den "lockeren Umgang der Beteiligten" - das Ganze sei eigentlich eine Staatsaffäre.
von Evelyn Peternel
Österreich hat ein Wanzenproblem, so viel steht fest. Denn: Im Büro des amtierenden FPÖ-Vizekanzlers Heinz Christian Strache wurden Wanzen gefunden, zwei Stück, wie es heißt. Nur: Wann die dort angebracht wurden, wer sie versteckt hat oder wen man damit abhören wollte - das weiß man nicht.
Für die SPÖ, deren ehemaliger Kanzleramtsminister Thomas Drozda die Räumlichkeiten ja vor Strache benutzt hat, ist diese Menge an offenen Fragen durchaus kritikwürdig: "Wenn Regierungsmitglieder bespitzelt werden, nennt man das üblicherweise eine Staatsaffäre", sagt SPÖ-Chef Christian Kern zum KURIER. Den lockeren Umgang der Beteiligten hält er "für nicht angemessen".
Keine Routinekontrollen
Er selbst habe sein Büro und seine Wohnung auf eigene Initiative hin "regelmäßig vom Abwehramt untersuchen lassen", sagt Kern; Routineüberprüfungen habe es keine gegeben. Thomas Drozda habe von sich aus keine Überprüfungen veranlasst. "Er hat sich auf das Innenministerium verlassen." Nur: Dieses wird von sich aus nicht tätig, Überprüfungen passieren nur auf Zuruf - damit könnte es sein, dass die Wanzen dort schon "vor einem Monat, vor einem Jahr oder vor zehn Jahren versteckt wurden", wie Kern sagt.
Das hält man selbst bei der FPÖ für denkbar. "Wir können natürlich nicht hundertprozentig ausschließen, dass die Wanzen seit Drozda-Zeiten dort sind", sagt Strache-Sprecher Martin Glier. Er wolle aber freilich keine "Pferde scheu machen".
Kommunikationsmängel
Dass nicht routinemäßig überprüft wird, ist das eine. Wie die Betroffenen über die Wanzen informiert wurden, das andere: Kern und Drozda hätten nämlich "aus den Medien" von der Existenz der Abhöranlage erfahren, wie der SPÖ-Chef sagt; im Büro Strache heißt es, man habe von der Existenz erst in dieser Woche erfahren. Es habe zwei Testungen gegeben, eine im Dezember, eine vergangene Woche, so Strache-Sprecher Glier; er selbst wisse von den Wanzen "seit vorgestern".
Gefunden hat das Abwehramt die Wanzen allerdings schon am 19. Dezember 2017 - das wird zumindest bin einem Mail behauptet, das Falter-Chefredakteur Florian Klenk veröffentlicht hat. Das war einen Tag, bevor Strache in das Büro eingezogen ist. "Wenn das Abwehramt die Wanzen am 19. Dezember entdeckt hat, warum ist es dann nicht unmittelbar zu einer Anzeige gekommen?", fragt Kern darum. "Warum wurde die scheidende Bundesregierung nicht umgehend informiert? Und welche Vorkehrungen hat das für Objektschutz zuständige Innenministerium überhaupt getroffen, um so etwas zu verhindern?"
"Geschmack eines Ablenkungsmanvövers"
Bei der FPÖ ist man ob dieser Fragen weniger aufgeregt. Dort verlässt man sich auf die Ermittlungen die derzeit durchgeführt werden: Das Abwehramt hat das Landesamt für Verfassungsschutz über die Abhöranlage informiert, und dort wird nun unter Leitung der Staatsanwaltschaft ermittelt. "Wir sind da nur Passagiere", sagt Glier. Und: "Die Wanzen sind ja jetzt abmontiert, also sind wir sicher."
Für die SPÖ wirft auch diese Zurückhaltung Fragen auf, so Kern. "Das ganze Vorgehen hat den Geschmack eines Ablenkungsmanövers", sagt er - schließlich werde am Sonntag in Niederösterreich gewählt, und die FPÖ sei dort (Anm: wegen der Causa Landbauer) in Bedrängnis.
Quelle
https://kurier.at/politik/inland/wanzen-im-ministerbuero-der-beginn-einer-staatsaffaere/308.367.790
KURIER 19.12.2019
14 Tage wurde Gudenus observiert - Strache dementiert
Ibiza-Affäre: Einen Tag vor seinem Rücktritt beauftragte Strache einen Detektiv und stellte das der FPÖ in Rechnung.
von Ida Metzger, Birgit Seiser
Die Rechnung für die Bespitzelung von Johann Gudenus und Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp muss eine enorme Summe ausmachen. 14 Tage lang etwa wurde allein Gudenus von einem Detektiv observiert. Auf Dutzenden Fotos sieht man, wie der gefallene Ex-FPÖ-Klubchef in sein Auto steigt oder sich in diversen Terminen mit dem Anwalt oder Geschäftspartnern befindet. Das erste Foto im Ermittlungsakt ist auf den 6. Juni 2019 datiert. Das letzte auf den 20. Juni.
Es sollen rund 200.000 Euro gewesen sein, die in Rechnung gestellt wurden. Allerdings nicht an die FPÖ. Der blaue Parteichef Norbert Hofer hatte am Donnerstag betätigt, dass eine Rechnung eines Detektivbüros in der Partei eingelangt wäre. "Aber offenbar hat sie nichts mit der bekannt gewordenen Bespitzelung zu tun, denn der Betrag macht nur einen Bruchteil der kolportierten Summe aus und auch der Zeitraum stimmt nicht überein", so Hofer.
Pikant ist allerdings das Datum, wann jene Observation von Strache in Auftrag gegeben wurde, die bei der FPÖ als Rechnung einging - nämlich am 17. Mai. Der letzte Tag von Straches Obmannschaft. 24 Stunden später trat der Ex-Vizekanzler wegen der Veröffentlichung des Ibiza-Videos zurück.
"Strache hatte am Tag der Veröffentlichung des Ibiza-Videos offenbar einen Verdacht und wollte dem nachgehen", erklärt Hofer. Gegen welches Parteimitglied sich der Verdacht richtete, will Hofer nicht verraten, der betont, dass Bespitzelungen von Parteikameraden absolut nicht zu seinen Führungsmethoden zählen.
Dominik Nepp, der auch observiert wurde, ist über das Vorgehen mehr als verärgert. "Meiner Frau ist bereits im Sommer aufgefallen, dass regelmäßig eine Person bei unserer Wohnung herumschleicht und uns ausspioniert." Ein ähnliches Gefühl, nämlich dass er rund um die Uhr bespitzelt wird, hatte auch Gudenus, der die Causa nicht kommentieren will.
Heinz-Christian Strache ließ seine Parteifreunde bespitzeln.
"Enttäuschung"
Nepp habe die Beobachtungen Mitte September bei den Behörden gemeldet, berichtete er. Diese hätten bestätigt, "dass es sich um eine private Überwachungsaktion meiner Person und offenbar auch meiner Familie handelt". Wer dahinter steckte, war laut Nepp bisher aber unklar: "Seit heute ist offensichtlich, dass wahrscheinlich der ehemalige Parteiobmann Heinz-Christian Strache hinter dieser Aktion steckt", so der Wiener FPÖ-Chef. "Das ist für mich eine große menschliche Enttäuschung. Ich dachte, wir wären Freunde gewesen."
"Kein Auftrag von mir"
Gegenüber dem KURIER erklärt Ex-Vizekanzler Strache, dass er selbst nichts mit dieser Observation zu tun habe. Vielmehr seien es besorgte Strache-Fans, die in diese Richtung aktiv geworden sein sollen.
"Es gab nach der Aktion des kriminellen Ibiza-Netzwerks engagierte Bürger, welche Hintermänner und Akteure der Ibiza Causa unter Zuhilfenahme von Privat-Detekteien ausfindig machen und zur Aufklärung beitragen wollten", so der Ex-Blaue.
Mit manchen war Strache in Kontakt. "Von mir selber gab es jedoch keinen derartigen Auftrag für Ermittlungen", wehrt sich Strache. Wie auch immer. Fakt ist: Es wird immer skurriler.
Quelle
https://kurier.at/politik/inland/strache-liess-offenbar-parteifreunde-bespitzeln/400707546